Die Firma Alpenföhn ist im Allgemeinen durch ihre Luftkühler wie den Ben Nevis Advanced (RGB) bekannt. Dabei zeichnen sich die Produkte oft durch günstige Preise bei guter Qualität aus. Dass Alpenföhn auch anders kann, zeigt die neue Gletscherwasser-Serie. Wie der Name schon erahnen lässt, handelt es sich hierbei um All-in-one-Wasserkühlungen. Besonders interessant ist, dass die Aio in Kooperation mit der deutschen Overclocking-Legende „derb8uer“ entstanden ist.

Technische Daten

Die Gletscherwasser Aio wird derzeit in zwei verschiedenen Versionen angeboten. Ihr könnt euch zwischen einem 240mm- oder 360mm-Aluminumradiator entscheiden. Das Herzstück der Kühlung, also die Pumpe, wird in einem Zwei-Kammer-Design gefertigt, dadurch soll ein leiser Betrieb sichergestellt werden. Die Bodenplatte besteht aus Kupfer. Für eine optimale Lautstärke könnt ihr zusätzlich die Pumpengeschwindigkeit im Bereich von 1.200 bis 2.550 U/min regeln.

Für die Kühlleistung der Aio sind natürlich die Lüfter von großer Bedeutung. Hier könnt ihr euch, je nach Modell, über zwei oder drei Wing Boost 3 ARGB freuen. Diese lassen sich individuell per PWM-Anschluss steuern. Wer die volle Leistung der Wasserkühlung auskosten möchte, kann zu der „High Speed“-Version greifen und 600 U/min mehr aus den Lüftern holen (Standard: 1.600 U/min | High Speed: 2.200 U/min). Mit einem Fluid-Dynamic-Lager wird hier nicht nur der leise Betrieb, sondern auch die Lebensdauer gewährleistet.

Die Alpenföhn Gletscherwasser-Varianten sind alle mit den gängigen Sockeln von AMD und Intel kompatibel. Darunter zählen auch die AMD Sockel TR4 und sTRX4, wobei hier die kreisförmige Auflagefläche mit ungefähr 44cm² Fläche etwas klein erscheint.

Besonderheit der Aio

Die Alpenföhn Gletscherwasser-Aio´s zielen auf eine hohe Lebensdauer ab. Die von X SPC hergestellte Kühlflüssigkeit sollen Korrosion vorbeugen. Auch die Wärmeleitpaste kommt von einem bekannten Hersteller. Im Lieferumfang wird die Thermal Grizzly Hydronaut beigelegt, welche mit einem Preis von ungefähr 12€ zu den teureren Pasten zählt. Als Eyecatcher lassen sich definitiv die wechselbaren Logoplatten anführen. Sei es das Alpenföhn, AMD oder einfach gar kein Logo, für jeden findet sich ein passendes Motiv zur Individualisierung seines PC´s.

Optik und Beleuchtung

Die Wasserkühlungen werden in einem neutralen Schwarz ausgeliefert. Während der Radiator matt und unauffällig gehalten wird, ist die Pumpe ein echter Hingucker. Der Metallic Look lässt das Pumpengehäuse nicht nur hochwertig aussehen, sondern reflektiert auch noch Teile der ARGB Beleuchtung. Sowohl der Pumpenkopf als auch die zwei/drei Wing Boost 3 Lüfter, sind über einen 5V Anschluss am Mainboard, oder per Fernbedienung steuerbar. Wer bei den Alpenföhn Gletscherwasser Aio´s eine Diskokugel erwartet, muss leider enttäuscht werden. Die Lüfter und auch die Pumpe (mit Logoplatte) leuchten dezent, dafür jedoch in kräftigen Farben. Bei den Lüftern kann man allerdings die Abstände der einzelnen LEDs deutlich erkennen, wodurch die Beleuchtung nicht komplett flüssig wirkt. Diesen Effekt stellt man vor allem bei kontrastreichen Farben und langsamen Farbwechseln fest.  Trotzdem machen die Wasserkühlungen schon einen ordentlichen Eindruck und stehen für Stil im System.

 

Lieferumfang

Im Lieferumfang enthalten sind die notwendigen Montagekits für Intel und AMD Sockel. Dazu eine verständliche Anleitung und Hinweise zur korrekten Montage und Positionierung. Für die Lüfter gibt es noch ARGB- und PWM-Splitter, sowie ein Empfänger für die Fernbedienung. Wie bereits erwähnt finden sich im Lieferumfang auch einige wechselbare Logos, sowie die Thermal Grizzly Hydronaut Wärmeleitpaste.

Testergebnisse

In unserem Test präsentiert sich die Alpenföhn Gletscherwasser 240 als solide High-End-Wasserkühlung. Bei einer Lüfterdrehzahl von 1000 U/min und maximaler Pumpendrehzahl war die Aio nicht nur angenehm leise, sondern lieferte auch eine gute Kühlperformance. Bei voller Auslastung können sogar noch bessere Ergebnisse, als die in unserem Test erreichten 61 Grad erwartet werden. Im direkten Vergleich zur Enermax Aquafusion 240, schneidet die Gletscherwasser ein deutliches Stückchen besser ab.

 

Hinweis zum Test:

Wir haben die Alpenföhn Gletscherwasser 240 in einem Corsair ICUE 220T RGB Airflow getestet. Als CPU wurde der AMD Ryzen 5 3600 (übertaktet auf 4,25 Ghz) verwendet. Der Test wurde bei normaler Raumtemperatur von 20,5 Grad durchgeführt. Als Stresstest und zum Erwärmen der Kühlflüssigkeit wurden mehrere OCCT Durchläufe ausgeführt.

Fazit

Die Gletscherwasser 240 ist derzeit (11/2020) für einen Preis von ungefähr 150€ zu erhalten. Damit ordnet sie sich definitiv zu den teureren Modellen der Konkurrenz. Alpenföhn bietet eine hochwertige Verarbeitung und ist auf Langlebigkeit und Schutz eures Systems bedacht. Die wechselbaren Logoplatten, sowie die ARGB-Beleuchtung bieten eine Möglichkeit zur Individualisierung. Die Kühlleistung ist gut, allerdings sind Pumpe und Lüfter subjektiv wahrnehmbar. Mit einer vernünftigen Drehzahleinstellung lassen sich die Geräusche allerdings sehr gut regulieren. Vor allem im Office-Betrieb ist die Wasserkühlung kaum zu hören. Tatsächlich lässt das Produkt an sich kaum Kritikpunkte zu. Einzig der Preis erscheint im Vergleich zu anderen Aio´s etwas zu hoch. Solltet ihr die Möglichkeit haben, die Wasserkühlung beim Black Friday, oder in Zukunft günstiger (für z. B. 125€) zu ergattern, sprechen wir eine klare Empfehlung aus.

Von Alpenföhn wünschen wir uns noch eine weiße Variante, damit die Beleuchtung nochmal etwas besser zur Geltung kommen kann. Auch eine 120mm-Version wäre für Mini-ITX-Systeme recht interessant.